Technik
Stoßdämpfer überholen

Obwohl heutzutage viele Ersatzteile der Lambretta problemlos neu verfügbar sind reizt es manchmal doch zu sehen, ob sich Originalteile überholen lassen. Auch wenn von Innocenti nicht wirklich dafür vorgesehen, so sind die hinteren Stoßdämpfer ab Einführung der Tv1 komplett zerlegbar. Als Versuchobjekt dient hier ein Stoßdämpfer der Lui, alle gezeigten Schritten und Bauformen sind mit denen der Li-Serie vergleichbar.

Zunächst muss die Feder etwas vorgespannt werde. Steht dabei kein Federkompressor wie im Bild zu Verfügung, so eignen sich auch zwei Spanngurte, die die unterste und oberste Windung umschließen, gut für diesen Zweck.

Bild 1

Geringe Vorspannung reicht, um die beiden Halbscheiben zu entnehmen, die von einem kleinen Deckel zusammengehalten werden

Bild 2

Nach entfernen der Feder sieht man die Verschlusskappe der Stoßdämpferpatrone, diese hat zwei Bohrungen zur Aufnahme eines … Zunächst wird sie aber gründlich entrostet, mit Rostlöser eingesprüht und vorsichtig erhitzt. Dabei nicht die innere Dichtlippe weg schmelzen!

Bild 3

Steht kein geigneter Schlüssel zur Verfügung lässt sich dieser leicht aus einem Flacheisen mit zwei Schrauben herstellen. In der Mitte noch ein „U“ anbringen und schon kann man losdrehen:

Bild 4

ABER VORSICHT: dabei keinesfalls den Stoßdämpfer nur mit dem unteren Auge im Schraubstock fixieren – wie man sieht ist die Schweißverbindung dafür nicht stabil genug! Besser waagerecht in den Schraubstock und dabei die V-förmigen „Backenschoner“ einsetzen.

Bild 5

Nun kann man die Innereien ein herausziehen. Für evtl. noch vorhandenes Öl (das fürchterlich stinkt) ein Auffanggefäß bereithalten. Dies steckt alles darin (in korrekter Reihenfolge, die innere Hülse fehlt auf dem Bild)

Bild 6

Wenn alle Dichtungen in Ordnung und die Hauptstange rostfrei ist kann man neues Gabelöl einfüllen und die Patrone wieder zusammensetzen. Natürlich ist es einfacher und manchmal sicherlich besser direkt einen neuen (besseren) Stoßdämpfer zu kaufen, aber vielleicht reizt doch den ein oder anderen die Versuchung, ein Originalteil aufzuarbeiten


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